Ziele bieten uns eine Basis der Orientierung. Mit einem Ziel vor Augen lässt sich unser Handeln steuern und die erforderliche Leistung individuell anpassen. Ohne festgelegte Ziele lassen sich private, berufliche oder finanzielle Bemühungen nicht vergleichen oder im Nachhinein kontrollieren. Es macht uns mitunter ein Stück weit orientierungslos, wenn wir uns keine Ziele gesteckt haben. Jedes Ziel benötigt daher einen Plan, eine feste Vorstellung von dem was erreicht werden soll. Wer weiß was er will, weiß was erbraucht!
Natürlich gehört auch immer ein Quäntchen Glück und Können dazu, aber im Großen und Ganzen sind Erfolg und Misserfolg steuerbar. Letztendlich wachsen wir mit unseren Aufgaben und steigern damit unser Können und unsere Fähigkeiten. Der Erfolg setzt ein, wenn die gesetzten Ziele erreicht werden. Zum Erreichen dieser sollten sich auch immer erreichbare Zwischenziele gesteckt werden. Sie sollten nicht zu ambitioniert sein und nicht zu weit in der Zukunft liegen. Insbesondere die ersten Zwischenziele entscheiden über den weiteren Verlauf. Zum Erreichen des Gesamtziels tragen sie entscheidend bei. Ein langer und beschwerlicher Weg braucht motivierende Zwischenziele.
Bereits in meiner Jugend hörte ich vom Bedarf der privaten Vorsorge, um die spätere Rentenlücke ausgleichen zu können. Die Lücke entspricht meinen Berechnungen zufolge dem Abschlag zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der gesetzlichen Altersvorsorge. Sie wird sich allem Anschein nach in den kommenden Jahren zunehmend vergrößern, da der „Generationenvertrag“ nicht mehr funktioniert. Dieses Problem wird sich vermutlich auch irgendwann auf die Pensionen der Beamten übertragen. Mangelnde Vorsorge steigert die Tendenz, in Altersarmut abzurutschen. Die Rufe nach einer Reform des Rentensystems werden lauter. Auch bei den Beamten wanken die bislang suggerierten Sicherheiten.
In meiner Jugend wusste ich noch nicht, was ich später erreichen will. Ich interessierte mich für viele Dinge, aber für meine Zukunft fehlte mir ein greifbarer Plan. Entsprechend unüberlegt verliefen manche Dinge. Geschuldet ist dies meiner damals fehlenden Finanzbildung. Erst später setzte ich mir klare Ziele und fokussierte mich auf diese. Meinen Kindern predige ich deshalb bereits heute folgenden Satz ein, der sich auf alle Lebenslagen anwenden lässt: „Wenn du weißt was du willst, weißt du was du brauchst." Je eher man sich hierüber in klaren wird, desto besser ist es für einen!
Mein vorrangiges Ziel lässt sich mit folgendem Zitat von Warren Buffett umschreiben, der einst sagte: "Heute sitzt jemand im Schatten, weil jemand vor langer Zeit einen Baum gepflanzt hat." Mein Ziel ist es daher, später mit meiner Frau, den Kindern und den Enkeln beruhigt im Schatten eines Baumes sitzen zu können. In meinen Augen bedarf dies einer finanziellen Stabilität, die über die Sicherheit eines Eigenheims hinausgeht. Hierfür ist mein Ziel, ein stabiles Zusatzeinkommen von monatlich rund 1.400 € zu generieren. Neben der Hoffnung auf ein sorgenfreies, gesundes und glückliches Leben soll es helfen, auch zukünftig den heutigen Lebensstandard halten zu können.
Es soll ein finanzstarkes Fundament an stabilen Vermögenswerten geschaffen werden. Hierzu bestehen Überlegungen, zu einem Zeitpunkt X sämtliche Vermögenswerte in eine vermögensverwaltende Gesellschaft zu übertragen. Diese soll vordergründig dem Kapitalschutz dienen, steuerliche Vorteile bringen und die Übertragung der Vermögenswerte nach dem Ableben erleichtern. Das Investieren soll mich dabei bis ins hohe Alter begleiten. Beim Vermögensaufbau plane ich deshalb nicht, mich bereits mit 67 Jahren in den Ruhestand zu begeben. Albert Einstein beschrieb den Zinseszinseffekt als das „Achte Weltwunder“. Damit dieser seine volle Kraft entfesseln kann, bedarf es viel Zeit, die ich dem Kapital geben möchte.
Auf Empfehlungen von Versicherungs- und Bankberatern verzichte ich aus Erfahrung her gerne. Diese sind zumeist auf Provision getrimmt und verkaufen oft nur Standardprodukte. Bei meinen Finanzen setze ich auf Selbstverwaltung, eigene Recherchen und den Instinkt. Dies verleiht mir eine maximale Flexibilität in Sachen Strategie und Kapitalallokation. Ich setze nicht auf börsengehandelte Fonds (englisch exchange-traded fund, ETF), Optionen, Zertifikate, Genussscheinen oder anderweitige Zinspapiere etc.
Ich bevorzuge Einzeltitel und betreibe Stock Picking. Dabei setze ich vorrangig auf wertorientierte Unternehmen, die auch Dividenden ausschütten (Value-Investing). Es müssen aber nicht ausschließlich etablierte Unternehmen (sog. Blue Chips) sein, in die ich investiere. Das Depot kann auch wachstumsorientierte Unternehmen (Growth-Investing) sowie Small und Mid Caps enthalten.
Als Beispiel zählte Meta Platforms, Inc. (kurz Meta) einst zu den wachstumsorientierten Unternehmen. Im Jahr 2004 als Facebook, Inc. gegründet, ging Facebook am 18. Mai 2012 an die NASDAQ. Heute zählt Meta zu den Tech-Giganten und ist ein Schwergewicht an der New York Stock Exchange. Am Donnerstag, den 1. Februar 2024 verkündete Meta, dass zukünftig eine Quartalsdividende von anfänglich 0,50 € an die Aktionäre ausgezahlt werden soll.
Dividenden verleihen mir eine gewisse Ruhe in der Anlagestrategie, die mir das Growth-Investing nicht bieten kann. Es hilft mir dabei, das allgemein laute Börsen-Getöse etwas verstummen zu lassen. Für mich machen sie Angst und Gier sehr gut beherrschbar. Dividenden bieten mir so einen Schutz vor dem Scheitern. Regelmäßige Ausschüttungen stellen für mich eine anhaltende und greifbare Gewinnbeteiligung dar. So müssen keine Anteile verkauft werden, nur um vom Gewinn profitieren zu können. Auch reduziert die Dividendenstrategie im Alter sonst ggf. erforderliche Depotumschichtungen. Steuerliche Nachteile können so im Vorfeld umgangen werden.
Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Anlageberatung. Stand: 01/2024
Für ein Zusatzeinkommen von monatlich 1.400 € benötige ich ein Vermögen von 672.000 €. Meinen Berechnungen lege ich eine kalkulatorische Brutto-Dividendenrendite von 3,25 % zugrunde. Abzüglich der zu entrichtenden Steuern (Kapitalertrags- und Quellensteuer) sollte eine Netto-Bardividende von 2,50 % verbleiben. Demnach lässt sich das Zusatzeinkommen wie folgt berechnen:
(672.000 € x (2,5 % / 100)) / 12 = 1.400 €
Um mir das benötigte Vermögen aufzubauen will ich ab März 2023 monatlich mindestens 1.000 € ansparen und per Sparplan an der Börse anlegen. Meinen Berechnungen lege ich Kurssteigerungen von jährlich lediglich 2,5 % zugrunde. Damit berücksichtige ich rechnerisch nicht nur starke Jahre (Hausse) sondern auch schwache Jahre mit geringer Rendite sowie Zeiten rückläufiger Aktienmärkte (Baisse). Damit setze ich für die Börse eher geringe Maßstäbe an (und lasse mich ggf. positiv überraschen). Erhaltene Dividenden sollen jeweils reinvestiert werden, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Die Gleichsetzung von Kurs- und Dividendenrendite und unterstreicht dabei meinen Fokus auf die Bardividenden ausschüttender Unternehmen.
Im folgenden Diagramm wird das rechnerische Sollvermögen dem Istvermögen des jeweiligen Jahres gegenübergestellt. Die Zeitachse berücksichtigt hierbei den Zeitraum von 29 Jahren (2019 - 2048). Dargestellt sind jeweils die Vermögenswerte zu Beginn eines Jahres.
Das folgende Diagramm zeigt die rechnerische Entwicklung der monatlichen Dividendenzahlung und stellt diese den tatsächlichen Ausschüttungen gegenüber. Bei einer monatlichen Sparrate von 1.000,- €, jährlichen Kurssteigerungen von 2,5 % und einer jährlichen Dividendenrendite von 3,25 % (Brutto) erwarte ich ab dem Jahr 2048 (nach 29 Jahren) ein durchschnittliches Zusatzeinkommen von monatlich rund 1.400 €. Das Eigenheim sollte zu diesem Zeitpunkt abbezahlt sein.